Projektverwaltung mit Kanboard

Kurzbeschreibung

Für die Verwaltung von TODOs hatte ich mir Kanboard angesehen. Kanboard ist ein ausgewachsenes Programm zur Projektverwaltung und kommt dementsprechend mit einer Vielzahl an Funktionen zur Planung und Verfolgung von Aufgaben daher: Subtasks, Termine, Prioritäten, Statistiken, Verweildauer in Spalten, verschiedene Rollen, Zeiterfassung, Activity Streams, Anhänge, Kommentare und Verlinkungen, ...

Das alles ist in eine betont minimalistische Oberfläche verpackt, die gerade in der Baord-Ansicht mit Drag&Drop schlicht aber funktional wirkt. Die Farben der Aufgaben in den Screenshots sind übrigens willkürlich vergeben und folgen keinem Automatismus. Im Ticket-Text werden die gängigen Markdown-Features unterstützt, der Editor bietet dazu auch ein paar Toolbar-Knöpfe und eine Vorschaufunktion, ist aber nicht WYSIWYG.

Einrichtung

Die Einrichtung von Kanboard ist sehr einfach und mit dieser docker-compose.yaml fast vollständig beschrieben:

services:
  app:
    image: kanboard/kanboard:latest
    ports:
      - "7080:80"
      - "7443:443"
    volumes:
      - ./kanboard_data:/var/www/app/data
      - ./kanboard_plugins:/var/www/app/plugins
      - ./kanboard_ssl:/etc/nginx/ssl

Ohne weitere Vorbereitungen generiert Kanboard in diesem Setup beim ersten Start ein eigenes TLS-Zertifikat, wobei natürlich auch ein eigenes Paar aus Key- und Cert-Datei verwendet werden kann. Außerdem wird als Datenbank SQLite eingesetzt, was bei größeren Setups vielleicht nicht gewünscht ist; in der Dokumentation zum offiziellen Docker-Image ist auch eine Anleitung enthalten, wie stattdessen MariaDB verwendet werden kann.

Das im Default-Setup enthaltene Benutzerkonto lautet admin/admin und erlaubt im Abschnitt "Users management" das Anlegen weiterer Konten. Auch Gruppen werden unterstützt, ebenso wie die Möglichkeit größere Mengen an Konten per CSV-Import anzulegen. Funktionen wie LDAP-Integration und Zwei-Faktor-Authentifizierung habe ich in den Einstellungsmenüs bzw. der Dokumentation gesehen, aber nicht ausprobiert.

Über das Plugin Directory stehen etwas mehr als 100 Plug-ins zur Verfügung, wobei in der Default-Einstellung die Installation via Weboberfläche abgestellt ist. Laut Doku dient dies der Sicherheit, weil die Plug-ins keinen Qualifizierungsmaßnahmen wie Reviews oder gar Audits unterworfen sind.

Insgesamt ist die Dokumentation sehr empfehlenswert was Installation und Konfiguration betrifft. Weiterhin gibt es ein Forum, einen RSS-Feed für Release-Notes, einen Bugtracker (auf GitHub) mit derzeit 3375 geschlossenen und 191 aktiven Tickets sowie eine Mastodon-Präsenz. Dies vermittelt auch noch mal ein Gefühl dafür, wie umfangreich und professionell das Projekt aufgelegt ist.

Fazit

Für meinen Anwendungsfall ist Kanboard hoffnungslos überdimensioniert. Das wäre normalerweise kein Problem, wenn man einfach ein paar der Features nicht nutzen würde, aber sie belegen Platz in der Oberfläche und fallen somit ständig in den Fokus, was mich gestört hat. Für meine Software-Projekte werde ich wahrscheinlich mit dem Ticket-System in Gogs auskommen und für die TODO-Liste habe ich noch einen Blick auf myTinyTodo geworfen.


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