Generic PC XT

Steckbrief

Urzustand Aktueller Zustand
Klasse XT-Klon
Baujahr ca. 1987
Gehäuseform Desktop
Prozessor NEC V20 (max. 8 MHz)
CheckIt: 7.27 MHz; 1.86 times IBM PC-XT
RAM 640 KB (Maximum)
Massenspeicher 5,25"/360K Floppy
Rodime RO-203E, 32 MB
5,25"/360K Floppy
3,5"/720K Floppy
XT-CF-Lite, 64 MB
Grafik Hercules Graphics Card (HGC)
80x25 Text (9x14 Pixel)
720x348, monochrom
Enhanced Graphics Card (EGA)
80x25 Text (8x8 Pixel)
320x200, 16 Farben
640x350, 16 Farben
Audio PC-Speaker AdLib Clone
Schnittstellen RS232 (25-polig)
2 x Parallelport

Historische Einordnung

Bei diesen Eigenschaften lässt sich vermuten, dass der Rechner als Büro-PC oder zur Textverarbeitung (Schule/Studium) genutzt wurde. Die Hercules-Grafikkarte erlaubt den Einsatz von Windows, allerdings eben nur monochrom. Geht man davon aus, dass der Rechner um 1988 gekauft wurde, dürfte höchstwahrscheinlich MS-DOS 3.3 installiert bzw. mitgeliefert worden sein, dazu dann vielleicht auch Windows 2.03.

Der NEC V20 war seiner Zeit ein typisches Upgrade des Intel 8088, der normalerweise in einem XT steckt. Der V20 verarbeitet bei gleicher Taktrate in der gleichen Zeit mehr Befehle als der 8088 (ich habe von bis zu 30 Prozent gelesen).[1]

In einem Vobis-Prospekt von November 1988 wird ein vergleichbarer PC der XT-Klasse mit 30-Megabyte-Festplatte für 1895 DM angeboten[2] und ist damit zu der Zeit mit das günstigste, aber technisch schwächste Modell im Prospekt. Das entspricht unter Berücksichtigung der Inflation rund 1780 EUR im Jahr 2021.[3]

Wiederherstellung

Als ich den Rechner gekauft hatte war er in einem bemitleidenswerten Zustand:

Dementsprechend aufwendig war die Wiederherstellung; alleine die Floppy-Controller-Karte hatte mich mehrere Wochenenden lang beschäftigt. Das Netzteil konnte ich zunächst gar nicht ersetzen, stattdessen habe ich den ganzen Rechner vorübergehend in ein anderes Gehäuse umgezogen. Die Festplatte habe ich durch eine Compact-Flash-Lösung ersetzt. Die Wiederherstellungsschritte im Einzelnen:

Ein paar Monate später hatte sich ein Arbeitskollege das Netzteil angesehen und die dicke-Backen-Elkos getauscht. Danach war das Netzteil wieder fit, doch es bedurfte eines weiteren Zufalls um mich dazu zu bewegen, den Rechner wieder zurückzubauen.

Nach monatelanger Arbeit ist nun also äußerlich fast alles wieder beim alten.

Spaß am Gerät

Die Hercules-Fähigkeit der Grafikkarte habe ich erst im Verlauf der ersten Session bemerkt. Zuvor bin ich davon ausgegangen, dass nur eine MDA-Karte verbaut ist und damit nur der 80x25-Zeichen-Textmodus zur Verfügung steht. Ich habe meine Notizen nachträglich aufgeteilt und in mehrere Berichte unterteilt:

Upgrades

Natürlich dürfen ein paar zeitgemäße Upgrades nicht fehlen. Das war für mich besonders spannend, weil ich meine PC-Bastel-Karriere Anfang der 1990er auf Basis eines 386ers begonnen hatte, alles davor war/ist Neuland für mich.

Quellen

  1. NEC V20 CPU: A bit of pep for an XT - The Silicon Underground
  2. 1988 Nov./Dez. -- Denkzettel, Tabelle auf Seite 2
  3. DM-Euro-Rechner mit Inflation

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